Wir danken der bremischen Antwort auf Beckenbauer!
Und wieder geht eine Legende des bremischen und dänischen Fußballs von uns. Per Røntved wurde dazu gerne Bremer Beckenbauer oder auch der Mann mit dem goldenen linken Bein bezeichnet.
Selbst die Trainerlegende Otto Rehhagel sagte im Sommer 1976 über seinen damaligen Spieler “Außer Beckenbauer kenne ich niemanden, der einen so effektiven und eleganten Libero spielen kann wie Røntved. Dieser Per sei Weltklasse!“
Aber wer ist Per Røntved eigentlich?
Per Christian Røntved wie sein vollständiger Name lautet, wurde am 27. Januar 1949 im dänischen Frederiksberg in der Region Hovedstaden geboren. Der Spieler des Jahres von 1972 erlag im Alter von 74 Jahren seinem Krebs Leiden. Der Däne, der ein großer Familienmensch war und seine Familie über alles liebte, feierte im April 2023 mit seiner Frau Janne Golden Hochzeit. Mit Janne hat er 3 Kinder (2 Töchter und 1 Sohn). Per war nicht nur dreifacher Vater, sondern auch Opa von 2 Enkeln und sogar 1-mal Uropa.
Karriere als Spieler:
Røntved begann 1967 seine professionelle Laufbahn als 18-jähriger Linksfuß beim Brønshøj BK aus dem nördlichen Kopenhagen. Dort durchlief er sämtliche Mannschaften, bevor er 1972 das Interesse von Werder Bremen weckte. Auf sich aufmerksam macht der Däne auch bei den Olympischen Sommerspielen in München an der Seite von Allan Simonsens. Bei Werder reifte er dann zu einen der Stars der damals noch relativ in den Kinderschuhen befindenden Bundesliga. Noch heute betitelt die Bild Per als besten ausländischen Libero aber nicht nur dass, sondern für Werder war er auch der erste Kapitän, der nicht in Deutschen geboren worden ist. Sein Kapitänsamt war sehr passend für den Dänen, da er immer ein offenes Ohr für die neuen Mannschaftskollegen hatte.
Er bleibt noch heute einerseits für seinen Offensivdrang (40 Bundesligatore und 3 Tore im DFB-Pokal) in den Pflichtspielen des SV Werder im Gedächtnis. Andererseits führt ihn die Liste der Eigentorschützen auf Platz 3 (5 Eigentore). Nur noch übertroffen von Manfred Kaltz, Nikolce Noveski die 6-mal in den eigenen Maschen getroffen haben.
Auch wenn er nach seiner aktiven Karriere bei Werder immer mit den Grünweißen Verbunden blieb, hatte er nicht nur gutes vom SVW zu berichten. So sprach er in seinem Buch Fodbold på vrangen (Die Kehrseite) den Vorwurf aus, dass aufgrund von Rudi Assauer der Wechsel zu den Bayern scheiterte. Dieser sollte trotz feststehender Ablöse eine höhere Ablöse gefordert haben. Ende vom Lied war Bayern entschied sich für den Schweden Lund und nicht für Per Røntved. Leider gibt es sein Buch, das er mit Autor Rune Engstrøm geschrieben hat, nicht auf Deutsch.
Nach seiner Zeit an der Weser wechselt er zurück in seine dänische Heimat und spielte dort für Randers FC und Hvidore IF. Zum Schluss seiner Vereinskarriere wechselte er noch mal in die USA zu Wichita Wings. Bei denen er nach einem Schlaganfall, den er 1984 während seines Heimaturlaubs erlitt, seine Karriere beenden musste. Trotz einer halbseitigen Lähmung konnte ihm kaum einer was im Kopf vor machen. Das sich beide Eheleute sehr geliebt haben, zeigt auch die Tatsache, dass Janne ihn von dort an bis zu seinem ableben gepflegt hat und immer für ihn da war.
Dänische Nationalmannschaft:
Für die die Danish Dynamite machte er 75 Länderspiele, so war es kein Wunder, das er der erste Spieler war, der für Dänemark 75 Spiele absolvierte. 2011 wurde er dafür in die Hall of Fame des dänischen Fußballs aufgenommen. Bereits 1972 wurde er zum Fußballer des Jahres in Dänemark gewählt. Seine Karriere in der Nationalmannschaft beendete Per 1982 unter seinem ehemaligen Werder Mannschaftskollegen Sepp Piontek. Auch war sehr stolz darauf, gegen die Legende Dino Zoff ein Tor gemacht zu haben.
Seine Zeit nach der aktiven Spielerlaufbahn:
Nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn wechselte Røntved in die sportliche Leitung verschiedener dänischer Vereine. Auch als technischer Berater beim Verband von Swasiland im südlichen Afrika war er tätig.
Wir danken einem großartigen Menschen für sein 221 Einsätze für Werder!
LGW
Tuddi, Regina und Flo
