Beitrag Heiko Scholz

Ein Mann, 2 Nationalteams, 3 Bundesligateams

Tuddi und Flos Alphabet der vergessenen Spieler

Heute soll es um einen Werderaner (1995 -1998 beim SVW), der mir TUDDI, einen der schönsten Momente in meiner damals noch jungen Stadionkarriere im Weserstadion bescheren sollte: Heiko Scholz.

Der im Januar 1966 in Görlitz geborene Heiko Scholz hatte mit seinem zweiten Werder-Trainer Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner nicht nur den Geburtsort gemeinsam (Görlitz), sondern beide sind außerdem im gleichen Monat geboren (Januar). Sowohl Heiko als auch Dixie konnten für sich Werbung, indem sie daneben ein Teil der Nationalmannschaft der DDR waren.

„Scholle“, so sein Spitzname, war zu seiner Spielerzeit ein offensiver Mittelfeldspieler, der auch die Angriffsspitzen unterstützen konnte. Angefangen hat diese Entwicklung beim SG-Dynamo Görlitz, wo der junge Heiko 6 Jahre lang als Schulkind die Grundlagen des Fußballs vermittelt bekommen hat.

Als abzusehen war, dass aus diesem Jungtalent ein guter Fußballer werden konnte, meldete sich 1978 Dynamo Dresden. Bei den Elbstädtern konnte der jugendliche Mittelfeldspieler seine Erfahrungen ebenso erweitern wie 1982 mit dem Wechsel zum ISG Hagen-werder; bei denen er 2 weitere Jahre spielte.

Als er die Volljährigkeit erreichte, zog es Heiko für 6 Jahre nach Leipzig. In seiner Leipziger Spielerzeit (erst 1984 – 1986 bei Chemie, dann für 4 Saisons bei Lokomotive Leipzig) konnte er erst 1986 das Debüt in der Jugendnationalmannschaft der DDR absolvieren, ein Jahr später machte Scholz sogar seinen ersten Einsatz in der A-Nationalelf (12.09.1987 Belgien – DDR 0:2).

Seine Verbundenheit zu Dynamo zeigte sich 1990: Als die Sachsen sich die höchste Ablösesumme für einen Oberligaspieler der DDR gönnten (1 Millionen Mark). Zudem spricht dafür auch die Tatsache, dass der inzwischen Trainer Heiko Scholz für die Tradition elf von Dynamo aufläuft.

In der Zeit der Wiedervereinigung holte ihn Bundestrainer Berti Vogts am 14.09.1992 in den Kader der deutschen Nationalmannschaft! Gegen Mexiko bestritt er sein einziges Länderspiel für den DFB.

Nachdem „Scholles Dresdner“ in der Saison 1991/1992 in der Bundesliga spielten, wurde ein gewisser Reiner Calmund auf den Görlitzer aufmerksam und holte ihn nach Leverkusen. Mit Bayer 04 gewann der Stürmer 1993 den DFB-Pokal und bestritt 75 Spiele mit 5 eigenen Treffern.

Ein weiterer Bundesligamanager wurde auch auf ihn aufmerksam. Und so holte Werdermanager Willi Lemke den Angreifer als Verstärkung zum Vizemeister nach Bremen. In diesen 2 1/2 Saisons (in der Winterpause 1998 Wechsel er zum Zweiligisten Fortuna Köln) schlug Heiko im Weserstadion die Bayern mit 3:2. Am 11. März 1997 sorgte Scholle während meines ersten Stadionbesuches für den 2:1 Siegtreffer gegen den FC St. Pauli – wie das Weserstadion diesen Heimsieg bejubelt hat, war und ist für mich unvergesslich!

Der „Bayern-Bezwinger“ spielte nach seinem Engagement bei Fortuna Köln noch bei der SG-Wattenscheid 09. Seine letzte Station als Profispieler war – wie sollte es anders bei Heiko sein, natürlich 1999 in Dresden. Dieses Mal schloss er sich dem SC Dresden an. Er spielte nur eine Saison und blieb ohne Torerfolg!

Nach seiner aktiven Laufbahn als Spieler gönnte sich der ehemalige Nationalspieler 3 Jahre Ruhe vom Profigeschäft. Während dieser Pause war er aber nicht untätig, sondern Heiko absolvierte eine Trainerausbildung, die zu Folge hat, dass der Fußballlehrer Inhaber der UEFA Pro Lizenz wurde.

Während der Ausübung der Trainertätigkeit stieg „Scholle“ mit den „Zebras“ des MSV Duisburg gleich 2x in die Bundesliga auf (2003 als Co-Trainer und 2008 auf den Cheftrainer-Posten).

In den dann folgenden 10 Trainer-Jahren unterstützte der ehemalige Profispieler eher Vereine, die sich bisher keine großen Trainer leisten konnten: TSV Germania Windsbeck (2009-2011), FC Viktoria Köln (2011-2013), Lokomotive Leipzig (2013-2018) sowie Wacker Nordhausen (2018-2019).

Als aktuell letzter Posten steht eine Trainerstation bei seinem, wie Heiko es selber in einem Interview betonte „Herzensverein“ Dynamo Dresden an: 2019 wurde er erst Interimscoach und dann zum Co-Trainer.

Wir hoffen, dass wir euch einen weiteren Spieler näherbringen konnten, habt ihr Wunschspieler, die wir für euch näher beleuchten sollen, lasst es uns gerne wissen.

LGW

Flo und Tuddi

P.S.:

Nochmal danke für den 11. März 1997 😉

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