Baumann und seine Transfers

Wie gut haben sich die Sommertransfer von Baumann eingefügt?

Die sechs Monate Bilanz

Immer dann, wenn der Ball im Vereinsfußball zur Winterpause ruht, stellt sich jeder die Frage: Wie gut hat „Baumi“ seine Arbeit im Sommer verrichtet, um unseren SV Werder konkurrenzfähig zu halten?

Zur neuen Bundesligasaison verpflichtet das Team um Frank Baumann und Clemens Fritz folgende Spieler:

1. Niklas Stark:

Der von Hertha BSC ablösefrei gewechselte Niklas Stark sollte zunächst die Position in der Innenverteidigung ausfüllen. Niklas brachte nicht zuletzt durch seine 176 Einsätze für die Hauptstädter einiges an Erfahrung in der 1. Bundesliga mit. Nach anfänglichen Problemen mit dem neuen Spielsystem schafft es Niclas, sich als feste Stütze in der Abwehr zu etablieren. Unserer Meinung nach ist der 27-jährige Nationalspieler gelungener Coup, da dieser ablösefrei war, Erfahrung mitbrachte und dieses auch umsetzen konnte.

2. Amos Pieper:

Ein weiterer junger Defensivspieler, der ablösefrei von Arminia Bielefeld kam, ist der 24-jährige Amos Pieper. Das der Werdertrainer auf ihn in der bisherigen Saison baut, zeigt die Tatsache, dass der Abwehrhüne (1,92 m) eine Startelfquote von 87 % aufweist. Wie auch Stark bringt Amos Erfahrung in der 1. Liga mit (47 Spiele). Der Vorteil bei Pieper ist, dass er mit seinen 24 Jahren noch ziemlich jung ist und damit Entwicklungspotenzial hat. Somit sagen wir das auch Amos Pieper in Hinblick auf die Zukunft ein gelungener Schachzug war.

3. Mitchell Weiser:

Der bekannteste Name in der Transferperiode ist der 140-fache Bundesligaspieler Michell Weiser. Ihn kann man zwar nicht als komplette Neuverpflichtung sehen, da der 1994 in Troisdorf geborene Abwehrspieler bereits in der letzten Saison ausgeliehen war und jetzt nach langem Hin und Her fest an die Weser gewechselt ist. Das Mitch eine richtig gute Verstärkung in dieser Hinrunde war, zeigen die Werte der vergangenen 15 Bundesligaspiele. Er hat bei 15 möglichen Spielen eine Startelfquote von 100 % und bei den Spielminuten liegt er bei 96 %. Insgesamt ist die Verpflichtung auch daher ein voller Erfolg, da Mitchell seine guten Leistungen aus der 2. Liga noch mal stark verbessert hat (1 Tor und 7 Torvorlagen.

4. Lee Buchanan:

Nach Dave Watson startet Werder Bremen nach 43 Jahren einen zweiten Versuch mit einem Engländer in der Abwehr. Lee Buchanan hat es hierbei in seiner ersten Bundesligasaison sehr viel besser gemacht als sein Landsmann vor 43 Jahren. Während Dave Watson insgesamt nur auf 126 Bundesligaminuten (2 Einsätze) kam und einen Platzverweis erhielt, schaffte es Lee Buchanan insgesamt bereits schon auf 217 Minuten (9 Einsätze) und einem Tor. Der für die Linkeabwehrseite eingeplante Buchanan wechselte von Derby County an die Weser. Der Wechsel war zwar ablösefrei, allerdings forderte der eng-lische Club eine Ausbildungsentschädigung (500.000 €) für den Linksverteidiger. Da es sich bei Lee um einen jungen Spieler handelt, ist seine Formkurve noch schwankend, was aber auch normal ist. Insgesamt kann man sagen, dass Frank mit Lee Buchanan durchaus in die Zukunft investiert hat.

5. Dikeni Salifou:

Einen weiteren jungen Perspektivspieler verpflichteten die Bremer mit dem U19-Spieler des FC Augsburg. Eingeplant ist der gebürtige Münchener für das defensive Mittelfeld. Da er sich aber relativ schnell schwer verletzt hat, spielte er in der Bundesligamannschaft von Ole Werner bisher keine Rolle. Sondern er verstärkte eher Werder Bremen 2 in der Regionalliga Nord. Dort kam er in 5 einsetzen auf insgesamt 327 Spielminuten und schoss da-bei 1 Tor.

6. Jens Stage:

Der Däne Jens Stage tritt in den Fußstapfen einiger Dänen bei Werder (unter anderem Daniel Jensen, Thomas Delaney, John Danielson, Leon Andreasen). Der 25-jährige Mittelfeldmann (Zentrales Mittelfeld) wechselte für 4 Mio. von FC Kopenhagen an die Weser. Mit Spielern vom FC Kopenhagen hat Werder bis jetzt immer gute Erfahrungen gemacht, denn von dort kamen außerdem Thomas Delaney und Ludwig Augustinsson. Leider konnte sich Jens nicht so schnell einleben wie sein Landsmann, aber das ist nicht minder schlimm, da Daniel Jensen auch seine Zeit brauchte und danach trotzdem noch sehr wichtig wurde.

7. Oliver Burke:

Ein weiter Spieler von der Insel ist der 25-jährige Oliver Burke. Der 25-jährige Mittelfeldstürmer, der von Sheffield United zum Aufsteiger wechselte, hat bereits mit RB Leipzig Bundesligaerfahrung sammeln können in 25 Spielen kam „Olli“ bei 617 Spielminuten auf 1 Tor sowie 2 Vorlagen. Nach seiner Zeit in Leipzig begann eine Phase mit vielen Vereinswechseln, deshalb hofft Burke in Bremen einen langfristigen Arbeitgeber gefunden zu haben. In der Anfangsphase der laufenden Saison zeichnete sich der schottische Nationalspieler durch Einsätze in der Schlussphase, Schnelligkeit (Konterstärke) und 2 Tore sowie 1 Torvorlage aus. Leider konnte er sonst seine Stärke bis jetzt nicht weiter unter Beweis stellen. Ob dieser Transfer für Werder ein Gewinn ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt mit und ohne Vereinsbrille nur sehr schwer analysieren.

Rückkehrer:

Jan Niklas Beste, Maik Nawrocki, Bejamin Goller, DUDU, Kebba Badjie

Abgänge:

Maik Nawrocki (Legia Warschau), Jan Niklas Beste (Heidenheim), Ömer Toprak (Antalyaspor), Kebba Badjie (VfB Oldenburg), Nick Woltemade (Leihe nach SV Elversberg) Oscar Schönfelder (Leihe nach Jahn Regensburg), Abdenego Nankishi (Leihe nach Heracles Almelo), Kim Yung Park (Leihe nach Dynamo Dresden)

Gesamtfazit:

Auch wenn Baumann Co leider nicht alle Baustellen schließen konnten, kann man mit den Zugängen im Großen und Ganzen behaupten, dass Werder für die Bundesligasaison gut gerüstet sein kann. Bedauerlicherweise muss man feststellen, dass Werder in der Abwehr, Mittelfeld, aber eben bei Ausfällen von Ducksch und Füllkrug selbst im Offensiven Bereich durchaus Verbesserungspotenzial besitzt. Bei den Abgängen sieht man leider wie auch schon seit einigen Jahren das Werder den jungen Spielern (Nachwuchs) nicht so wirklich die Chance gibt. Abschließend bekommen Baumann und Co. von uns die Note 3. In dieser durchschnittlichen Bewertung liegt zwar schon viel Gutes, aber ein Verein wie Werder Bremen, der einfach zur Bundesliga gehört, sollte als Anspruch haben, sich immer zu hinterfragen und zu verbessern.

LGW

Flo und Tuddi

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