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Der Entdecker der Fußballwelt!

In drei verschiedenen Ländern (Peru, Deutschland und Großbritannien) zu spielen, hätte sich Claudio Miguel Pizarro Bosio wie sein vollständiger Name ist, bei seiner Geburt nicht gedacht. Die heutige Stürmerlegende wurde am 03.10.1978 in Callao geboren und konnte sich auf zwei Kontinenten fußballerisch durchsetzen. Callao oder El Callao genannt ist eine Hafenstadt mit 1.129.854 Einwohnern und ist 146,98 km² groß. Der Geburtsort wurde 1573 vom Namensvetter Francisco Pizarro an der Bucht von Callao gegründet. Die Nähe zum Wasser machte Callao zu einer der wichtigsten Hafenstädte für den spanischen Handel am Pazifik.

Familie:

Die Eltern Claudio Pizarro Davilla (Vater) und Patricia Bosio (Mutter) brachten neben Claudio weitere Geschwister (Diego und Patricia zur Welt. Mit denen er in Santiago de Surco ein Stadtbezirk von Lima, seine Kindheit verbrachte. Claudio ist ein typischer Straßenfußballer wie zum Ulli Borowka. Aber nicht nur Fußball ließ das Herz von ihm höherschlagen, sondern auch andere Ballsportarten wie Tennis, Golf und Basketball. Im Alter von 12 Jahren begann seine Fußballkarriere 1991 an der Academica Deportiva Cantolao eine an seinem Geburtsort ansässige Jugendakademie für Fußball. An dieser Akademie hat unter anderem auch der ehemaliger Schalker Spieler Carlos Zambrano das Handwerk des Fußballs gelernt. Seit 1999 ist Piza mit seiner Jugendliebe Karla Salcedo verheiratet, beide haben zusammen drei Kinder (Claudio, Gianluca und Antonella). Neben seiner peruanischen Staatsangehörigkeit besitzt Piza auch die deutsche und italienische.

Fußballkarriere Peru:

Pizarro begann seine Profikarriere als Fußballer bei seinem Heimatverein in Pesquero. Bei Pesquero debütierte er im Alter von 17 Jahren in der Spielzeit 1996. Sein erstes Spiel bestritt das Sturmtalent gegen Alianza Lima. Bereits 2 Wochen später sorgte er mit seinen ersten Doppelpack für den 2:1-Sieg gegen Atlético Torino.

Bald darauf weckte der Stürmer auch Interesse bei anderem Verein, so kam es, dass er 1998 zum Meister Alianza Lima wechselte. In den ersten beiden Saisons zeigte der Jungstürmer sein großes Talent und machte für Alianza in zwei Spielzeiten 25 Tore. Aber nicht nur dass, so belegte er 1999 mit seiner Mannschaft den 2. Platz hinter Universitario de Deportes beim Torneo Apertura. Aufgrund der europäischen Transferperiode im Sommer und im Winter und die damit in großer Anzahl verbundenen Spielertransfers sind einige lateinamerikanische Länder dazu gezwungen, ihre einjährige Meisterschaft in 2 halbjährige eigenständige Wettbewerbe zu unterteilen. Nämlich in Apertura (spanisch: Auftaktrunde) und Clausura (spanisch: Abschlussrunde) beide Wettbewerbe haben jeweils einen eigenständigen Meistertitel.

Fußballkarriere Deutschland 1:

Als Kenner der südamerikanischen Bankenwelt sollte der damalige Neupräsident von Werder, Jürgen Ludger Born, für seinen alten Arbeitgeber eine Bank in Peru unter die Lupe nehmen. Pflichtbewusst, wie er war, erinnerte er sich an einen talentierten Jungstürmer, den er bei einem Meisterschaftsspiel in Südamerika gesehen hat. Um sich von den Qualitäten des Stürmers überzeugen, scheute Borni auch nicht davor zurück, seinen Anzug dafür zu ruinieren. So fuhr er nach eigenen Berichten zum Trainingsgelände des Alianza Lima, um sich ein Bild von Claudio zu machen. Dort angekommen musste er aufgrund der Abriegelung ein Loch in den Maschendraht-Zaun reißen dabei hatte der angesehene Bänker der Deutschen Bank nicht nur ein Loch im Zaun gerissen, sondern auch in sein teures Sakko. Sein Problem war das, die Geschäfte bereits zu waren und er am nächsten Tag relativ früh Bankgespräche zu führen hatte. Somit saß er bei diesem Termin mit einem kaputten Sakko mit dem Rücken zur Wand. Schlau, wie er war, dreht er sich immer so hin, dass man es nicht sah. Entschlossen das Talent zu holen, macht Jürgen Born sich mit Sportdirektor Klaus Allofs erneut auf den Weg. Auch das Loch in der Abzäunung war noch da! Loch im Zaun und kaputtes Sakko waren aber nur halb so schlimm, da Werder das Talent unter Vertrag nehmen konnte.

Bis 2001 gelangen dem Stürmer mit der Nummer 24 in 56 Bundesligaspielen 29 Tore. Auch fasste er schnell Fuß bei Werder, was bei Spielern aus Südamerika nicht immer der Fall ist. Denn unter diesen hatte Werder schon des Öfteren sportliche Fehlkäufe.

Durch seine Erfolge bei Werder wurde der „Ligakrösus“ FC Bayern München auf den Peruaner aufmerksam und Verpflichtete ihn zum ersten Mal. In den kommenden 6 Jahren wuchs die Titelsammlung des Neumünchner stark an: Weltpokal (1x), Double (3x), DFB-Ligapokal (1x). Nachdem 2007 die Vertragsverhandlungen gescheitert waren, wechselte er ablösefrei auf die Insel nach und schloss sich Chelsea an.

Fußballkarriere Großbritannien:

Seine Karriere in London verbrachte der Stürmerstar zumeist nur als Einwechselspieler. Sodass er sich zur Saison 2008/09 auf seine deutschen Fußballwurzeln besann und zum 2. Mal zum SV Werder wechselte. Diese 2. Werderzeit beendete er mit 17 Toren und schloss diese Werderepoche 2009 mit dem Gewinn des DFB-Pokals ab.

Fußballkarriere Deutschland 2:

Nach einem kurzen Intermezzo beim FC Chelsea verpflichtete Werder ihn erneut bis zum Jahre 2012. In 77 Ligaspielen schoss Pizarro 43 Toren im Durchschnitt in jedem 2. Bundesligaduell mindestens 1 Tor (43). 2012 erzielt er zu dem 43 Treffer, womit Piza Giovanne Elber als besten ausländischen Torschützen der Bundesliga ablöste.

Danach wechselte Claudio wieder ablösefrei zum FC Bayern. Nach weiteren 36 Monaten zog es den Sohn aus Callao an die Weser zurück.

Dort ereignete sich mit Claudio vereinsintern im März 2016 Historisches nicht nur, dass er die beiden langjährigen führenden Frank Neubarth und Marco Bode in der Werder Bundesligatorschützenliste einholte, zudem knackte der Peruaner als aktuell bisher einziger Bundesligaspieler von Werder Bremen die 100 Tore Marke. Nach einem kurzen Abstecher an den Kölner Rhein bildet Werder auch 2020 den Schluss seiner aktiven Vereinskarriere.

Verlauf seiner Karriere:

Nationalmannschaft:

Der Bundesligastürmer Star holte mit der peruanischen Nationalelf den dritten Platz bei der Copa America 2015. Insgesamt macht er 85 A-Länderspiele und erzielte dabei 20 Treffer.

Nach der aktiven Laufbahn und neben dem Fußball:

Auch neben dem Fußball machte Claudio Ausflüge in anderen Genres so versuchte er sich 2018 erst mal als Synchronsprecher und lieh einem Skelett im Disney Film Coco – Lebendiger als das Leben seine Stimme. Nach seiner aktiven Laufbahn zog es Pizza wieder zu seiner Familie nach München, wo er auch 2020 einen Vertrag als Botschafter des FC Bayern unterzeichnete. Außerdem ist er Mitglied bei den Bayern Legends.

Wir bedanken uns bei Claudio Pizarro für seine Leistung, Tore und seiner Persönlichkeit im Zeichen der grünen Raute. Auch würde es uns freuen, Claudio in einer anderen Position am Osterdeich wieder begrüßen zu können.

LGW

Tuddi und Flo