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Werder Bremen ist für viele Fans mehr als nur ein Verein!

In dieser Reihe möchten wir Werder Fans vorstellen, die mit Werder eine besondere Geschichte verbinden. Möchtet ihr auch dabei sein? Dann schickt uns eure Geschichte und ein Bild an: info@gruen-weiss-fanreport.de Den Anfang heute macht unser Tuddi (Thorsten Brunkhorst)

Werder Zauber – von TUDDI

Und es gibt sie doch, – diese Momente, an die man sich ein Leben lang erinnern nach dem Motto: „Weißt Du noch, wo Du warst, als…“ – oder wisst Ihr, wo Ihr, liebe Leser/innen wart und was Ihr am 05.06.1993 um 14:57 Uhr gewesen genau gemacht habt?

Ich für meinen Fall weiß es noch genau, – aber auch wenn die Antwort „ich war bei mir in meinem Zimmer und habe „Hansawelle“ gehört“. Auch wenn es etwas unscheinbar klingt, so wurde doch in den nächsten Stunden genau auf 89,3 Bremer Sportgeschichte geschrieben.

Dort, auf dem Radiosender, der heute als Bremen 1 bekannt ist, verabschiedete sich in dieser Minute der Radio – Moderator Hasso Henke von seinen Hörern mit den Worten: „Daumen drücken, dass die Schale nach Bremen kommt!“. Ich, damals 13 Jahre, hatte keine Ahnung, wie sehr diese Aufforderung mein Leben positiv sehr prägen würde. Ich fand meine Heimatstadt Bremen schon cool, aber welche Schale? Also blieb ich dran!

05. Juni 1993, Schale, – da klingelt es bei den Älteren, oder?

Werder bestritt das letzte Saisonspiel in Stuttgart, und während sich Wilhelm Johannson aus dem Studio aus Bremen meldete, lieferte ab 15.30 für die ARD allgemein Walter Jasper die Berichte aus dem Gottlieb-Daimler Stadion. Aber da es für Werder um nichts anderes als um die Meisterschaftsschale ging, hatte Radio Bremen extra Henry Vogt nach Baden-Württemberg geschickt, um LIVE berichten zu können, ob Werder siegreich sein, würde oder nicht.

Die Emotionen von Reporter Legende Henry waren 3x einfach nur sich überschlagend, freudig schreiend, kurz um Werder hatte im Fernduell mit Bayern München die „Schale“ an den Weserstrand geholt.

Die Zeit verging...

Es dauerte, aber dann knapp weitere 5 Jahre, bis ich dann zustimmte, dass ich im Rahmen eines französischen Schüleraustauschs mit 2 Schulkollegen und einem deren Väter inklusive unseren 3 französischen Gästen auch wirklich diese Atmosphäre live spüren durfte/konnte.

Auch hier ein Datum 11.03.1998, Abendspiel in der Westkurve gegen eine Mannschaft, die sich St. Pauli nannte – ich kam auf meinem Sitz und war und bin es heute noch nach, 23 Jahre und etliche Heimspiele erfahrener, einfach nur positiv überwältigt – während ich doch in meinem privaten Umfeld eher als Werder-Nervensäge galt, sah ich auf einmal schätzungsweise 40.000 Menschen, die alle eine Leidenschaft mit mir teilten – den SV Werder Bremen.

Als ich dann total überwältigt und den Freudentränchen nahe mich gefangen habe, klopfte mir jemand auf meine Schulter und fragte mich: „Bist Du nicht Thorsten?“ Es war ein gleichaltriger Jugendlicher mit Pauli-Trikot, und wie sich herausstellte, waren wir, Maik und ich, 9 Jahre zuvor, Schulkollegen in der Grundschule gewesen.

Das Spiel fing an – und ich sah erstmals, wie „normale Leute“ einfach alles für den SV Werder gaben, – dass hat mir bis heute Mut gemacht, mich trotz Handycaps nicht verstecken zu müssen, – aber als erstes durfte mein Schulfreund Maik jubeln 0 – 1.

Ich verstand die Werder-Welt nicht mehr: „Das hat mein Verein und die Menschen, die genauso sind wie ich nicht verdient“. Und so war es nur logisch, dass Christian Brand in der 37. Minute mit dem ersten von mir erlebten Weser-Stadion Tor den „Scherz“-Treffer von Matthias für St. Pauli ausglich und somit mein Werderherz zusammen mit der Ostkurve entfachte. Schließlich machte „der Lange“ aus Sulingen, Michael Schulz in der 51. Spielminute den Siegtreffer für Grün-Weiß – und es war für mich eine Leidenschaft, oder anders ausgedrückt, eine Werder-Sucht geboren.

Lebenslang Grün-Weiss

In diesen nunmehr 23 Jahren seitdem durfte ich meinen SV Werder so hautnah erleben, vor und hinter den Kameras und Mikrofonen, wie es mir sowohl 1993 als auch beim ersten Stadionbesuch 1998 nie zu Träumen gewagt habe. – es sind verdammt tolle Aktionen und auch sehr gute Freundschaften entstanden, in denen ich mich abseits der Handycaps zeigen konnte und und deswegen sage ich:

Auch wenn Werder mal verlieren sollte, Werder ist für mein Leben einfach verdammt mehr als ein positives Ergebnis – es sind die Menschen, die Einstellungen, die Offenheit, die mich seit knapp 30 Jahren an diesem Verein fasziniert und somit verdammt stolz bin, ein waschechter Werderaner zu sein. Auch wenn wir zurzeit in der sportlichen Zweitklassigkeit spielen, spielen viele Werderanerinnen und Werderaner in meinem grünweißen Herz ein lebenslang erstklassig.

TUDDI

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